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Trockenes Auge (Sicca Syndrom)


Unter dem Begriff „trockenes Auge“ oder „Sicca Syndrom“ fasst man die Störung der Benetzung der Augenoberfläche zusammen. Der Ausdruck trockenes Auge hat sich eingebürgert, ist aber irreführend. Viele Patienten mit einer Benetzungsstörung leiden unter empfindlichen und tränenden Augen.

Die offizielle Definition des Trockenen Auges lautet:

„Das Trockene Auge ist eine multifaktorielle Erkrankung der Tränen und Augenoberfläche, die zu Beschwerdesymptomen, Sehstörungen, Träneninstabilität mit möglicher Beschädigung der Augenoberfläche führt.“

Ungefähr jeder 5. Patient, der einen Augenarzt aufsucht, leidet unter dem diesem Problem.


Die häufigsten Symptome unter denen die Patienten leiden sind:

- ein Fremdkörpergefühl
- ein Brennen, Kratzen und Jucken
- gerötete Augen
- starkes Tränen vor allem bei Wind und in der Kälte.

Warum kommt es zu einem trockenen Auge?
Der Tränenfilm besteht aus mehreren Schichten. Er enthält  eine schleimhaltige, eine  wässrige und eine fetthaltige Schicht. Die richtige Zusammensetzung dieser Tränenschichten ist für eine gute Schutzwirkung verantwortlich. Für die Bildung und die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit sind verschiedene Drüsen in der Bindehaut und den Lidern verantwortlich. Der regelmäßige Lidschlag verteilt die Tränenflüssigkeit gleichmäßig auf der Augenoberfläche. Die Tränen werden durch die Tränenkanälchen in die Nase abgeleitet.

Der Tränenfilm hat folgende Aufgaben:
-    Schutz der Hornhaut vor äußeren Einflüssen
-    Versorgung der Hornhaut mit Sauerstoff und Nährstoffen
-    Wegspülen von Staub, kleinen Fremdkörpern etc.
-    Abtötung von Bakterien und Keimen durch körpereigene „Antibiotika“

Ist der Tränenfilm gestört, fehlen diese wichtigen Aufgaben. Folge ist ein empfindliches Auge. Die äußeren Reize, zum Beispiel Wind, kommen direkt auf die ungeschützte  Hornhaut. Die Hornhaut reagiert gereizt und durch einen Reflex werden vermehrt Tränen gebildet. 

Ursachen für das trockene Auge sind:
-    Zunehmendes Lebensalter
-    Hormonelle Faktoren (Frauen ab dem 40.Lebensjahr sind besonders oft betroffen)
-    Umweltfaktoren: Feinstaub, Luftverschmutzung
-    Umfeldfaktoren: trockenes Raumklima, Büroluft, Autogebläse
-    Bildschirmarbeit
-    Lidrandentzündungen
-    Allgemeinerkrankungen: Diabetes mellitus, Allergien, Akne rosacea
-    Medikamente: Blutdruckmittel ( Betablocker)

Untersuchung:
Um ein trockenes Auge festzustellen, müssen die Hornhaut, die Bindehaut, der Tränenfilm und die Lider begutachtet werden.

Therapie:
Die Therapie zielt darauf ab, den Zustand zu bessern und die Beschwerden zu lindern. Eine dauerhafte Heilung gelingt nicht. Trotz bester Therapie wird die Empfindlichkeit der Augen bleiben.

Basismaßnahmen in der Therapie sind
-    für ein angenehmes Raumklima sorgen (Luftbefeuchtung, öfter lüften)
-    Luftzug meiden (Autogebläse oder Klimaanlage zurückschalten)
-    bei der  Bildschirmtätigkeit, bei längerem Lesen oder Fernsehen öfter einmal die Augen kurz schließen
-    zusätzlich gibt man befeuchtende Augentropfen, Augengels oder Augensalben.

Augentropfen ohne Konservierungsmittel:
Es gibt mittlerweile eine unübersichtliche Zahl von befeuchtenden Augentropfen. Die dabei verwendeten Substanzen reichen von der einfachen Methylcellulose (tapetenkleisterartige Substanz) bis zu den modernen Hyaluronsäuren.

Ich bevorzuge und empfehle Hyaluronsäurepräparate. Am besten sind auch Augentropfen, die keine Konservierungsmittel enthalten. Konservierungsmittel müssen bei normalen Fläschchen zugegeben werden, damit sie überhaupt 4 Wochen haltbar sind. Die Konservierungsstoffe haben die Aufgabe, Keime, die in die Tropfen geraten, abzutöten. Konservierungsstoffe sind Zellgifte, die auch die Zellen der Hornhautoberfläche und der Bindehaut schädigen. Dadurch wird die beim trockenen Auge bereits belastete Oberfläche zusätzlich geschädigt. Wenn man Augentropfen nur gelegentlich verwendet, spielt dies keine große Rolle. Da man aber beim trockenen Auge die Tropfen regelmäßig verwendet, stellen Konservierungsmittel hier einen bedeutenden Faktor dar. 

Omega Fettsäuren:
In letzter Zeit haben Studien gezeigt, dass auch gewisse Nährstoffe eine Besserung des trockenen Auges bewirken. Dazu zählen die Omega Fettsäuren, die in natürlicher Form besonders in Fisch vorkommen. Es gibt mittlerweile aber auch spezielle Präparate, die Omega Fettsäuren enthalten.

Gruppenpraxis für Augenheilkunde
Dr. Gernot Seirl & Dr. Michaela Stark

 
 

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