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Diabetisches Auge

 

Zuckerkrankheit oder Diabetes mellitus  ist  eine Erkrankung, bei der es zu einer Schädigung der Gefäße im Körper kommt. Dieser Schädigungsvorgang vollzieht sich langsam und geht sehr lange unbemerkt vor sich. Am Auge werden vorwiegend die kleinen Gefäße der Netzhaut geschädigt. Die Gefäßwand  wird geschwächt und durchlässig. Es kommt zu kleinen Ausbuchtungen, sogenannten Mikroaneurysmen. Als Folge treten aus den geschädigten Gefäßen Blutflüssigkeit und die darin gelösten Fette aus. Dies führt zu einer Schwellung der Netzhaut und zu einer Sehverschlechterung. Geht der Schaden weiter, führt dies zu Netzhautblutungen. Schließlich können sich die feinen Gefäße ganz verschließen. Dadurch sind dann Netzhautteile ohne Durchblutung.

Als Reaktion auf diese Durchblutungsstörung setzt die Bildung von im Auge wuchernden Gefäßen ein. Diese sogenannten Proliferationen führen sehr häufig zu Blutungen im Augeninneren, der Glaskörperblutung.
Wenn die Schädigung weiter fortschreitet, droht die Erblindung. Dies ist leider kein Einzelschicksal, sondern die Erblindung durch Diabetes zählt zu den häufigsten Erblindungsursachen.

Damit es nicht soweit kommt, sollte jeder Diabetiker auf eine exakte Blutzucker und Blutdruckeinstellung achten. Außerdem sollten die Blutfette normalisiert werden und das Rauchen sollte man ebenfalls aufgeben.

Aus augenärztlicher Sicht wird jedem Diabetiker einmal im Jahr eine Augenuntersuchung empfohlen. Dabei wird eine  genaue Netzhautuntersuchung durchgeführt. Am besten lässt sich das Augeninnere beurteilen, wenn die Pupille durch spezielle Augentropfen erweitert wird.  Nach dieser Untersuchung darf man für einige Stunden nicht Auto fahren und man sieht etwas schlechter. Darum planen Sie für diese Untersuchung genügend Zeit ein.

Augenveränderungen bei Diabetes mellitus

Zurzeit leiden 5% der Bevölkerung an einer Störung des Zuckerstoffwechsels, dem Diabetes mellitus. Da mit einer Zunahme an Diabetikern zu rechnen ist, wird bald jeder 12.Österreicher betroffen sein. Diesen drohen im Laufe der Jahre eine Sehverschlechterung und sogar die Erblindung.

Durch die Zuckerkrankheit verursachte Veränderungen des Auges, die sogenannte diabetische Netzhauterkrankung (Retinopathia diabetica),besteht bei etwa einem Drittel der Diabetiker . Sie zählt heute in den Industrieländern zu den häufigsten Erblindungsursachen. Dies müsste allerdings nicht so sein, wenn sich Ärzte und Patienten gemeinsam um eine optimale Betreuung und Therapie bemühten. Wichtig ist ,neben einer genauen Einstellung des Blutzuckers und des Blutdruckes, die Früherkennung von Augenveränderungen und wenn notwendig, deren frühzeitige Behandlung durch Laserstrahlen.

Die Netzhaut, der empfindlichste Teil unseres Auges, wird durch den Diabetes geschädigt. Die Netzhaut (Retina), eine dünne Schicht von lichtempfindlichen Sinneszellen und Nervenfasern, kleidet die Innenseite des Augapfels aus und wandelt die im Auge eintreffenden Bilder in elektrische Signale um. Diese werden dann über den Sehnerv in das Sehzentrum im Gehirn geleitet. Durch den Diabetes werden die kleinen Blutgefäße der Netzhaut geschädigt. Die Gefäßwand wird schwächer und durchlässiger. Dadurch können sich die Gefäße an manchen Stellen erweitern. Das poröse Blutgefäß lässt nun Blutflüssigkeit und Blut austreten. Die im Blut gelösten Fette lagern sich ebenfalls in der Netzhaut ab. Wenn der Gefäßschaden weiter zunimmt, verschließen sich die Gefäße und Teile der Netzhaut werden nicht mehr durchblutet. Durch den Sauerstoffmangel in diesen Gebieten wird die Bildung von neuen Gefäßen angeregt. Diese neugebildeten Gefäße führen aber zu keiner Verbesserung der Durchblutung im Auge. Im Gegenteil .Sie wuchern unkontrolliert, zerstören die Netzhaut und den Glaskörper und können zu massiven Blutungen im Augeninneren führen. Damit geht eine drastische Sehverschlechterung einher. Der Augenarzt spricht dann von einer proliferativen diabetischen Retinopathie. Durch eine rechtzeitige Laserbehandlung kann die Sehkraft erhalten werden. Bei der Lasertherapie werden die geschädigten Anteile der Netzhaut verödet. Die Wahrscheinlichkeit für eine Sehverschlechterung kann durch die Laserung auf weniger als die Hälfte verringert werden. Hat  die Sehschärfe bereits abgenommen, lässt sich keine Verbesserung mehr erreichen. Man kann höchstens eine weitere Verschlechterung verhindern.
Die besten Erfolgsaussichten der Laserbehandlung bestehen, wenn bereits Netzhautveränderungen vorliegen, das Sehen aber noch gut ist. Deshalb sind bei allen Diabetikern regelmäßige Untersuchungen der Augen durch den Augenarzt erforderlich.

Je früher solche Augenschäden erkannt und behandelt werden, umso besser ist die Aussicht, eine Sehverschlechterung zu verhindern.

Wann und wie oft soll ein Diabetiker seine Augen untersuchen lassen?

Wie häufig ein Diabetiker zu einer augenärztlichen Untersuchung gehen soll, hängt vom Diabetes Typ und vom Ausmaß der diabetischen Augenveränderungen ab.
>> Beim Altersdiabetiker (Typ 2 Diabetes) muss sofort, wenn eine Zuckerkrankheit festgestellt wird, ein Augenarzt aufgesucht werden. Bei vielen dieser Patienten hat die Erkrankung nämlich schon jahrelang unerkannt bestanden und zu Netzhautveränderungen geführt.

>> Beim jugendlichen Diabetiker ( Typ 1 Diabetes) empfehle ich ebenfalls eine Augenuntersuchung beim Auftreten der Zuckerkrankheit .Spätestens aber beim Auftreten der Pubertät bzw. 5 Jahre nach Beginn der Diabeteserkrankung ist nach den Empfehlungen der diabetischen Gesellschaften eine Netzhautuntersuchung notwendig .

Liegen keine Veränderungen vor, reicht 1 mal im Jahr eine Augenkontrolle.
Finden sich Zeichen einer diabetischen Retinopathie, müssen die Augenarztbesuche, abhängig vom Ausmaß der Schäden, engmaschiger sein .

Während einer  Schwangerschaft sollten die Kontrollen alle 3 Monate durchgeführt werden.

Gruppenpraxis für Augenheilkunde
Dr. Gernot Seirl & Dr. Michaela Stark

 
 

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