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AMD - Altersabhängige Makula Degeneration

 

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist eine Erkrankung des Auges, die im Spätstadium zu einem Verlust der Sehkraft  führt. Das Sehen ist in der Mitte des Gesichtsfeldes am Schlechtesten. Das Umfeld wird aber gut wahrgenommen. Erkrankte beschreiben diesen Zustand so: "Genau da, wo ich genau hinschaue, sehe ich alles verschwommen". Je nachdem, welche Form der Makuladegeneration vorliegt, trockene oder feuchte AMD, verläuft die Sehverschlechterung unterschiedlich schnell.

Die Makuladegeneration ist die häufigste Ursache für einen drastischen Sehverlust jenseits des 65.Lebensjahres. Genaues Arbeiten und das Lesen werden durch diese Krankheit unmöglich.

Wie entsteht die Makuladegeneration?
Früher dachte man, dass es im Laufe des Lebens zu Verkalkungen im Bereich der Netzhautmitte kommt. Daher hat sich der Begriff Netzhautverkalkung eingebürgert.

Mittlerweile weiß man, dass die Makuladegeneration durch eine langsame Ablagerung von Schlackenstoffen entsteht. Die Augen liefern uns vom Aufwachen bis zum Schlafengehen permanent Bilder. Die Sinneszellen der Netzhaut sind währen des Wachseins in Dauerbetrieb. Dadurch benötigen Sie viele Nährstoffe und produzieren auch eine Menge an Abfallprodukte. Diese Abfallprodukte werden normalerweise laufend durch spezielle Zellen (Phagozyten) abtransportiert. Wenn bei manchen Menschen dieser Abtransport nicht  richtig funktioniert, sammeln sich im Laufe des Lebens immer mehr Schlackenstoffe im Bereich der zentralen Netzhaut an. Die Sinneszellen werden dann durch diese Müllberge geschädigt.

Die erwähnten Ablagerungen verursachen am Beginn keine Sehstörungen und man kann sie manchmal schon  bei jungen Menschen erkennen. Bei der Netzhautuntersuchung sieht man dann kleine weiße Punkte auf der Netzhaut, die man Drusen nennt.

Diese Ablagerungen können nun 2 Formen der Makuladegeneration hervorrufen.

1.    Die trockene Makuladegneration:
Hier werden die Sinneszellen langsam geschädigt und sterben allmählich ab. Es entsteht eine Art Narbe in der Netzhautmitte. Die Sehverschlechterung verläuft langsam.

2.    Die feuchte Makuladegeneration:
Bei dieser Form regen die Schlackenstoffe die Bildung von wuchernden Gefäßen an. Diese Gefäße breiten sich unter der Netzhaut aus und verursachen eine Schwellung oder eine plötzliche Blutung. Bei diesen Patienten kann es innerhalb von Stunden oder Tagen zu einem Sehverlust kommen. Nur bei der feuchten Form kann man mit Hilfe von (aus der Krebstherapie stammenden) Substanzen, die man direkt in den Augapfel injiziert, die Gefäße zur Rückbildung bringen.

Diagnose:
Besonders wichtig ist eine rechtzeitige Diagnosestellung. Sie sollten bei jeder Sehverschlechterung den Augenarzt aufsuchen. Alarmsymptome, dass mit Ihrer Makula etwas nicht in Ordnung ist, sind Schwierigkeiten beim Lesen und ein verschwommenes und verzerrtes Sehen in der Mitte.

Der Augenarzt kann durch eine Spiegelung der Netzhaut ihre Makula beurteilen und weitere Maßnahmen veranlassen.

Therapie:
Je nach Risikoprofil, Ausprägung und Krankheitsverlauf stehen unterschiedliche Vorbeugungs- und Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Zwar sind nicht alle Vorgänge, die zur Entstehung einer AMD führen, schon endgültig geklärt. Es gibt jedoch zahlreiche Hinweise, dass auch die Lebensführung und unsere Lebensgewohnheiten eine große Rolle spielt.

Die   uns bekannten Risikofaktoren wie Alter, weibliches Geschlecht und genetische Veranlagung können wir nicht beeinflussen.

Es gibt aber auch eine Reihe von gesicherten Risikofaktoren,  auf die wir einen Einfluss haben. Dazu zählen Rauchen, starke Sonnenbelastung, die Ernährung und der Bluthochdruck.

So ist es vernünftig,  durch das Tragen einer Sonnenbrille bei starkem Sonnenlicht Ihre Augen und Ihre Netzhaut vor der starken UV- Strahlung zu schützen.

Die Bedeutung der Ernährung für die Gesundheit der Augen gewinnt stetig an Beachtung. Mittlerweile ist bekannt, dass wichtige, in Lebensmittel enthaltene Mikronährstoffe  Schutz bieten und die Funktion der Augen wesentlich unterstützen. Dazu zählen antioxydative Vitamine, Spurenelemente und Fettsäuren.

Daher empfiehlt die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), täglich 5 Portionen Obst  oder Gemüse zu essen. Dadurch wird Ihr Körper mit wichtigen Mikronährstoffen versorgt, von denen er einige (z.B. das Vitamin C) nicht selbst herstellen kann. 

In der Netzhaut entstehen als Nebenprodukte des Sehvorganges aggressive Stoffe ("freie Radikale"),  die die Sinneszellen schädigen. Diese freien Radikale können von "Antioxidantien", unschädlich gemacht werden. Eine gute Versorgung mit Antioxidantien  ist daher zur Vorbeugung einer Makuladegeneration wichtig.

Wichtige Antioxidantien sind die Karotinoide. Im Pflanzenreich sind mehr als 600 Karotinoide bekannt. Diese Farbstoffe dienen den Pflanzen als effektiver Lichtschutz. Auch das Auge nutzt ausgewählte Farbpigmente wie das Beta-Karotin, Lutein und Zeaxanthin. Beta-Karotin kann vom Menschen in Vitamin A umgewandelt werden. Das Vitamin A ist für den Sehvorgang wichtig. Lutein und Zeaxanthin filtern schädliches Licht in der Netzhautmitte. Sie wirken wie eine natürliche Sonnenbrille. Zusätzlich neutralisieren sie schädliche Substanzen und tragen so zum Schutz der empfindlichen Sehzellen bei.

Die Vitamine A (z.B.in Karotten, Salat), Vitamin C (z.B. in Paprika und Broccoli) und Vitamin E (z.B. in Pflanzenölen) sind vielen als "Radikalfänger" bekannt. Auch die Bioflavonoide, die in Zitrusfrüchten vorkommen, stellen wirksame Antioxidantien dar. Spurenelemente wie Selen und Zink unterstützen darüber hinaus die Funktion körpereigener Schutzsysteme. Zink ist ein Spurenelement, das vom Körper nur in geringen Mengen benötigt wird, aber den Krankheitsverlauf der AMD verlangsamt .

Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch vorkommen, haben einen positiven Einfluss auf die Verhinderung der AMD. Da Omega-3-Fettsäuren vom Körper nicht selbst hergestellt werden können, ergänzt Fisch Ihren Speiseplan sinnvoll.

Neben den oben genannten Mikronährstoffen tragen noch weitere Nahrungsbestandteile zur Unterstützung des Augenstoffwechsels bei. Dazu zählen unter anderem die B-Vitamine (z.B. Riboflavin, Thiamin), da sie für eine Reihe von Stoffwechselvorgängen notwendig sind. Lebensmittel wie Nüsse, Käse und Vollkornprodukte sind reich an B-Vitaminen.

Wenn Sie sich täglich gesund ernähren wollen, dann nutzen Sie insbesondere das von der Jahreszeit abhängige Angebot an frischem Obst und Gemüse. Die unten angeführte Aufstellung soll es Ihnen erleichtern, jene Lebensmittel zu finden, in denen größere Mengen der hier vorgestellten Mikronährstoffe enthalten sind.

Mikronährstoff Vorkommen
Vitamin A: Karotten, Salat, Thunfisch, Schweinefleisch
Vitamin C: Fenchel, Paprika, Spinat, Zitrusfrüchte
Vitamin E: Pflanzliche Öle, z.B. Nussöl, Distelöl, Nüsse, Haferflocken, Hühnerei
Karotinoide: Grünkohl, Spinat, Broccoli, Erbsen
Folsäure: Hefe, Sojasprossen, Leber
Zink: Weizenkleie, Rindfleisch, Edamer Käse
Selen: Fleisch, Eier, Fisch, Milch
Bioflavonoide: Zitrusfrüchte, Holunder
Omega-3-Fettsäuren: Kaltwasserfische,  Makrele, Lachs, Forelle, Schwertfisch

Gruppenpraxis für Augenheilkunde
Dr. Gernot Seirl & Dr. Michaela Stark

 
 

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